jede Regung deiner Hand
wird begleitet
von Beileidschreiben
jeden Tag dreht sich
mir ein Rücken zu, der mich
verkehrt
jede Nacht schwebt die Guillotine
über uns. Blutspuren am Hals, nur
im Traum denken wir daran, ballen
die Fäuste
[…]
jede Regung deiner Hand
wird begleitet
von Beileidschreiben
jeden Tag dreht sich
mir ein Rücken zu, der mich
verkehrt
jede Nacht schwebt die Guillotine
über uns. Blutspuren am Hals, nur
im Traum denken wir daran, ballen
die Fäuste
[…]
Ruth Aspöck , Robert Kleindienst , Clemens Ottawa
Do, 13.11.2014, 19.30 Uhr, Literaturhaus Salzburg
Veranstalter: Grazer Autorinnen Autorenversammlung
[…]
Beitrag zur Sendung „Was ich glaube“ – „Wie ist das mit der Gerechtigkeit?“ am 9. November um 16:55 auf ORF2.
Was ich glaube
[…]
Die Sterne sind so nah an uns vorbeigezogen, dass wir uns an die Gurgel griffen aus Angst vor totem Licht. Wir schauten, schwiegen, schwebten in der Luft, die uns fortwährend kühlte, der Wunsch nach Rettung lag wie Staub auf unseren Lippen. Lag. Lagen wir. Eng beieinander. Kühlten unsere Körper im Wind.
[…]
Habe ein Haus
Habe ein Dach auf dem Haus
Habe ein Fenster im Dach auf dem Haus
Habe Schnee auf dem Haus
Habe Schnee auf dem Dach auf dem Haus
Habe Schnee auf dem Fenster im Dach auf dem Haus
Habe es licht unterm Schnee auf dem Fenster im Dach auf dem Haus
Es ist Herbst und müßig, darüber zu schreiben. Blätter am Boden, Blätter an Bäumen, Blätter im Wind in bekannten Farben. Wäre es Frühling, würde der Text nicht entstehen, es ließe den Herbst kalt wie den Winter. Kälte am Morgen. Kälte am Abend.
[…]
steht vor der Tür mit der Hand
an der Klinke steht in der Tür
mit der Messerhand wie
im Traum steht man auf fast
gelähmt geht auf sie zu wenige
Schritte nur wie sagt man es
ist alles anders jetzt wo man
schreiben kann darüber kein
Wort mehr
[…]
Vor der Vorstellung dachten wir nicht im Traum daran, uns vorzustellen oder wollten es einfach nicht wagen, machten uns höchstens eine Vorstellung davon, ob wir uns nach der Vorstellung noch einmal über den Weg laufen würden.
[…]
welcher Stern, welche Stadt,
welche Stunde.
im Schlaf schaffst du es nicht
im Traum, mich zu lieben.
im Traum aber könnten wir uns noch
bewegen dort schlüge der Fuß an
den Rand deiner Welt brüchig wie
nie zuvor
[…]