Das alte Jahr spricht bald in Vergangenheit. Schon zählt man Stunden, Minuten, Sekunden und wartet aufs Knallen der Korken und Krachen der Raketen, die Stille danach. Was geschrieben ist, ist geschrieben, was war, das war. Die Zukunft aber ist bereit, an einem weiteren Band zu schreiben, und schon[…]
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Neujahrsspruch
Röiven
Später werden wir verstehen, weshalb die Raben jetzt die Strommasten meiden und ihnen unsere Vogelscheuchen vorziehen. Später werden wir sehen, dass sie nicht mehr zu fliegen wagen ohne unser Zutun und selbst die Ältesten unter ihnen das Krächzen eintauschen gegen eine uns zugängliche Sprache. Später, aber nur später vielleicht werden wir selbst das Fliegen erlernen und[…]
Schneefallgrenze
Über 1000
Eine Zugfahrt im Spätherbst. Die Blätter fallen, fallen durchs Glas und deine Augen verschließen sich langsam im letzten Sonnenlicht.
Und plötzlich bist du im Schnee und spürst die Kälte in den Fingern zuerst und dann die Finger nicht mehr. So endet eine Zugfahrt im endlosen Weiß einer Schneewüste und du weißt bis zuletzt nicht, wie du[…]
Operation und Schöpfer
Sich auf Herz und Nieren in einen Roman hineinzuarbeiten und darauf einzulassen, gleicht der Arbeit eines Chirurgen am Operationstisch. Einziger Unterschied: Man ist allein und auf keine Hilfe angewiesen, möchte vielleicht auch alleine arbeiten und die Lebenstöne seines Patienten überwachen, um die alleinige Verantwortung zu tragen, falls die Operation schief geht oder ein Kunstfehler unterläuft.[…]
Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht (Friedrich Schiller)
Tag mit ausgebrannten Augen,näher gerückt:auch solässt sich unterscheidenzwischen Gesternund Heute
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Schatten werfen keine Schatten
zwischen den Welten
dies Bildnis ist bezaubernd schön
sein Blick seivon den Stäben im Augenttäuscht, kein Tagwiederhole sich nämlich, und ob:im Aug sei ein Abbildvom Tiger im Käfig,gestehe, die Hungerkünstlerriechen den Braten
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