Ein besorgter Anruf seiner Pflegemutter Rosa führt Luis Ende der 1960er Jahre zurück an den Ort seiner Kindheit, eine kleine Tiroler Gemeinde im Oberinntal. Gleich nach seiner Geburt zu Kriegsbeginn kam er zu Rosa und Alwin, aus deren Obhut ihn die Fürsorge neunjährig entriss. Einige Tage wird Luis nun bei seinen Pflegeeltern verbringen, sucht intensiv das Gespräch mit dem schweigsamen Alwin. Mit ihm begibt er sich auf Spurensuche in die eigene Kindheit, in der Musik von Anfang an der Schlüssel zum Verstehen der Welt war, mit der er sich Gehör verschaffte, Anklang fand. Am Geburtsort seiner leiblichen Mutter erfährt Luis schließlich, welches Ereignis Alwin an den Rand des Verstummens brachte. (mehr …)
Bücher
Fallen im Schnee
Nur ein Jahr nach Lichtstreu legt Robert Kleindienst mit Fallen im Schnee einen weiteren Gedichtband vor und beweist erneut auf beeindruckende Weise sein lyrisches Talent. In 69 Gedichten, versammelt in acht Kapiteln, zeigt er die gegenseitige Durchdringung von Privatem und Politischem, von Persönlichem und gesellschaftlichen Belangen, scheut auch nicht vor expliziten Stellungnahmen zurück, die aber nie plakativ und immer hochpoetisch ausfallen. (mehr …)
Lichtstreu
Die Gedichte von Robert Kleindienst dringen tief in menschliche Abgründe, sind unsentimental und zugleich eindringlich – Gedichte, die „unsere Gegenwart in fein gearbeitete Miniaturen fassen“ (Birgit Müller-Wieland). Kleindiensts Texte finden im dokumentarischen Charakter von Florian Bauers Fotografien ihre Fortführung, verdichten, konterkarieren diese in einer ganz eigenen Bildsprache. (mehr …)
Zeit der Häutung
Auf abenteuerlichen Wegen flieht die Kroatin Ana Sadak 1945 vor der heranrückenden jugoslawischen Armee nach Altaussee. Im Umfeld eines abgeschiedenen Jagdhauses wartet sie ab, bis sich die Wirren der Nachkriegszeit legen, versucht, ihre Vergangenheit abzustreifen. Schicht für Schicht wird in Rückblenden aufgedeckt, was diesen Vorgang so überlebensnotwendig macht, kommt die Rolle der faschistischen Ustascha zur Sprache, die eigens für Kinder Konzentrationslager errichten ließ. (mehr …)
Brandseelaute
„Ich weiß, was es heißt, glücklich zu sein“, heißt es in einem von Robert Kleindiensts Gedichten. Dies heißt auch, um die Flüchtigkeit des Glücks zu wissen und die rauen, die Schattenseiten des Lebens zu kennen, ohne die es nicht irdisch wäre. So kreisen Kleindiensts Gedichte um Leichtigkeit, Atemlosigkeit, Traumhaftigkeit, erzählen von Heimatlosigkeit, Vertreibung und der dunklen Vergangenheit, die immer noch auf uns lastet. (mehr …)
Vermintes Echo
Robert Kleindienst setzt in Vermintes Echo Bruchstücke zusammen, die sich quer durch das 20. Jahrhundert ziehen: Gródek, Medizinische Experimente, Eichmannprozess, entwurzelte Kindheit. Der Blick des Autors richtet sich dabei wie aus der Vogelperspektive auf seine Protagonisten, gleich einem Objektiv, das immer näher heranzoomt, bis das Bild im Schwarz endet. (mehr …)
Nicht im Traum
Nach dem Tod seiner Frau führt Simon Selander ein einsames Leben als Bibliothekar in einer Stadt, die unzählige Falltüren in die Vergangenheit öffnet. Es ist eine kleine, hermetische Welt, in der sich der Protagonist bewegt, mit vielen Schwarz- und wenigen Weißstellen, die vor allem aus bedrohlichen Schnee- und Eislandschaften bestehen. Selander wird häufig von Tagträumen und wahnhaften Vorstellungen heimgesucht, die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen. (mehr …)
Später vielleicht
Ein junger Mann, besessen davon, einen Roman zu schreiben. Alles, was um ihn herum geschieht und was ihn bewegt, gerinnt ihm zu Sequenzen einer Geschichte, die sich ihrerseits wiederum in seinen Alltag einschreibt. Er geht in seinen Texten ein und aus, ein Wanderer in beiden Welten, die zu Schauplätzen einer, seiner Liebesgeschichte verschmelzen. (mehr …)
Beim Tode! Lebendig!
In diesem Buch, das in Form und Präzision eine bisher noch nicht vorgelegte Kritik von Roland Barthes Autorkonzept darstellt, wird Barthes zentrale These von der Geburt des Lesers, die im Tod des Autors resultiert, mit dem Autorkonzept Paul Celans konfrontiert, für den das Gedicht die Gegenwart einer Person darstellte.
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