Wie man dasteht mit offenen Armen und leeren Händen, wie breitbeinig man steht, wenn einem die Welt nichts erklärt und einem noch niemand die Welt erklären kann. Klein und eingezäunt die Wiese, fast bedrohlich ragen Berge über das Tal des Oberen Gerichts. Die Holzbank im Rücken Requisite, keine Zeit, darauf zu sitzen, wenn man gehen kann und muss – nicht, um davonzulaufen, da man doch bleiben will. Wohin also gehen, wohin laufen und wem zu, wenn nicht die Mutter wartet auf einen und der Vater bald schon in Russland stirbt. Wer erwartet einen also mit offenen Türen und Armen, wo knackt das Feuer im Ofen, sprühen Funken über in den Augen? Nein, man steht einsam auf der Wiese, allein mit seinem Schatten, der größer wird fragenden Blicks. (Auszug aus dem Text „Vaterbilder mit Lücken, erschienen 2014 im Erzählband „Vermintes Echo„, edition laurin).
Jan 20
2015
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