Es ist nicht mitteilbar, weil es nicht fassbar ist und es drängt zur Mitteilung aus demselben Grund. (Franz Kafka)
Er hätte trotz heftigen Regens das Haus verlassen und seine abendliche Runde angetreten, wodurch ihm nach zwanzig Minuten eine Frau aufgefallen wäre, die ihn unter einem viel zu großen Schirm angesehen hätte. Sie wäre einen Moment lang unsicher gewesen, ihn unter den Schirm zu bitten, und obwohl er an diesem Abend ohne Schutz unterwegs gewesen wäre und es sogar genossen hätte, wie ihm das Wasser von den Haaren ins Gesicht geronnen wäre, hätte er sich entschieden, ihr Angebot anzunehmen. Nachdem sich die beiden im Gespräch näher gekommen wären und ihre Namen ausgetauscht hätten, wären sie über die Karlsbrücke in ein verstecktes Lokal gelaufen und hätten sich dort bis spät nach Mitternacht bei mehreren Gläsern Wein unterhalten, um dann, bereits händehaltend, zum Rathausplatz zu schlendern, der sie in einem warmen Licht empfangen hätte.
Aber da ein Wolkenbruch niedergeht, verlässt er das Haus nicht, steht die Frau unter ihrem Schirm und blickt schon zum dritten Mal auf die Uhr, da der Bus Verspätung hat.
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