Dass die Kronen Zeitung ein Medium für unreflektierte, hetzerische, menschenverachtende und oftmals weit über den rechten Rand hinausschießende Beiträge ist, dürfte kritischen Lesenden hinlänglich bekannt sein. Wenn nun aber ein Dr. Klaus Woltron in seinem Krone-Gastkommentar „Schleicht’s euch, ihr Armlöcher“ (20.10.2019) über Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schreibt, dass er nach dem Lesen einiger ihrer Werke „vom gelbgalligen Gift und Frust, die aus jeder Seite dieser abscheulichen Schriften stanken“, so angewidert war, dass er „alles im Kachelofen abfackelte“ und somit ihre „Asche (…) zur letzten Ruhe gebettet“ betrachtet, ist er nicht nur (bewusster) geistiger Brandstifter in der größten österreichischen Tageszeitung, sondern beschwört damit auch einen Ungeist herauf, dessen Auswüchse in den noch nicht erkalteten Verbrennungsöfen deutscher Vernichtungslager ihr bitteres Ende fanden.
Okt 21
2019
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