Ein Diskurs in 11. Teilen (Auszug)
Teil 1
x: Nichts als Wiederholung.
y: Was?
x: Wie – was?
y: Nichts.
x: Sagte ich ja.
y: Sagtest du was?
x: Hör mal, so geht das nicht weiter. Ich habe gesagt: Nichts als Wiederholung.
y: Ist was?
x: Ich habe gesagt: Nichts als Wiederholung.
y: Ist was?
x: Nichts.
y: Wie, nichts?
x: Nichts. Absolut nichts. Du bist stupid, das ist alles.
y: Sagtest du was?
x: Hör mal, wir sollten hier reden. Habe ich schon gesagt, dass du stupid bist?
y: Sagtest du was?
x: Hör mal, wir sollten hier reden und dem Publikum Sprache liefern. Habe ich dir schon gesagt, dass du stupid bist?
y: Wusste ich ja.
x: Wusstest du was?
y: Wir sollten dem Publikum Sprache liefern, denn sieh dich um – es schweigt.
x: Mag sein, dass es schweigt. Mag sein, dass es trauert. Mag sein, dass ihm spei-übel ist. Mag sein, dass es sich aus dem Raum denkt. Mag viel sein, was ist.
y: Ist was? Ist: Du bist stupid oder: Wir sollen hier reden? Oder ist Schweigen? Nein, sei still. Du musst mir darüber keine Rechenschaft ablegen.
x: Sagtest du was?
y: Nichts als Wiederholung. Und halt deinen Mund. Das Publikum will deine Sprache nicht. Hörst du nicht? Es schweigt.
x: Mag sein.
y: Mag was sein?
x: Mag sein, dass ich mich aus dem Raum denke, mag sein, dass ich über die Stra-ße laufe und von einem Wagen angefahren werde, mag sein, dass ich im Koma liege und mich hierher träume, mag sein, dass das Publikum schweigen will, mag sein, dass es schweigt, mag viel sein, dass – .
y: Dass was?
x: Dass.
y: Was dass?
x: Koma, Koma, was weiß ich, vielleicht einfach Koma, wenn ich’s wüsste, wäre ich Gott oder der Autor oder beides zugleich, wie soll ich es wissen, du sollst nicht be-fragen deines Nächsten Kopf, du sollst nicht begehren deines Nächsten Kopf, du sollst einfach nur schweigen, hörst du!
y: Was?
x: Stille.
y: Stille?
x: Gleichbleibende Stille.
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