Vor der Vorstellung dachten wir nicht im Traum daran, uns vorzustellen oder wollten es einfach nicht wagen, machten uns höchstens eine Vorstellung davon, ob wir uns nach der Vorstellung noch einmal über den Weg laufen würden. Als wir unsere Plätze eingenommen hatten, die außer Sichtweite lagen, wurden wir von unserer Vorstellung gestellt, sodass wir uns während der Vorstellung wieder zurückversetzten in die Zeit, als wir uns noch keine Vorstellung davon gemacht hatten, wer wir eigentlich waren. Nach der Vorstellung aber, in der Schlange vor dem Ausgang hintereinander stehend, stellten wir uns nicht mehr nur vor, dass wir uns endlich vorstellten, sondern mussten, als wir das Gebäude verlassen hatten, auch erkennen, dass die Vorstellung des jeweils anderen vor der Vorstellung besser bei der Vorstellung geblieben wäre.
Sep 26
2014
Ein Kommentar
(…) „wie schön war es sich zuerst vorzustellen und dann erst gekannt zu werden.“ (Franz Kafka, Der Prozess)